Besuch auf der Öko-Farm Agricologia in Spanien

Im Rahmen des Schüleraustauschs in Spanien besuchten 36 Schüler und Schülerinnen aus Lettland, Spanien und Deutschland am 24. April 2023 den Biohof Agricologia in dem Ort Benidoleig, 39 Kilometer entfernt von der Partnerschule in Xeraco (Spanien).
Umrandet von Oliven-, Orangen- und Zitronenplantagen wirtschaftet der Biohof Agricología nach ökologischen Richtlinien und bietet interessante Einblicke in eine nachhaltige Landwirtschaft.
Nach einer kurzen Einführung in die Grundprinzipien des ökologischen Landbaus, beschäftigten sich die Schüler und Schülerinnen mit den Anbauschritten des Gemüseanbaus. Während eine Gruppe die Erde mit der Elektrohacke umgrub, pflanzten andere die Jungpflanzen systematisch in bestimmten Abständen in den Erdboden aus.
Nach der harten Arbeit auf den Ackern bekamen die Schüler frische Früchte, Bio-Apfel- oder Orangensaft und selbstgemachte Horchata (Erfrischungsgetränk aus Valencia).
Mit neuen Kräften erlernten die Schüler und Schülerinnen auf einem nahegelegenen Grundstück mit mediterraner Vegetation innovative Strategien für die Aufforstung mit wenig Wasser. Zum Beispiel erstellten sie Samenbomben mit Tonerde und Düngemittel nach der Technik von „nendo dango“. Die Saatkugeln, die dann am Boden freigesetzt werden, saugen die umliegende Feuchtigkeit auf, so dass die Wurzeln des neuen Baums gleich bewässert werden.
Der japanische Reisbauern Masanobu Fukuoka erfand seine Methode der „nendo dango“ nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges insbesondere für die Direktaussaat von Reis und Gerste. Die Art, wie er seine Felder bestellte, nannte Fukuoka „Nicht tun Landwirtschaft“.

Die für April ungewöhnlichen Temperaturen von über 30 Grad , erinnerten uns, dass es in Teilen Spaniens es monatelang kaum geregnet hat und es lässt sich beobachten, was zunehmende Trockenheit durch den Klimawandel bedeutet. Ein sorgsamer Umgang mit Wasser in der Ladwirtschaft sei notwendig.
Durch selbstgemachte Architektur zeigte uns das Team von Agricologia traditionelle Naturbaustoffe für die Zukunft wie Lehm, Holz, Heu oder Natursteine.
Die Schüler und Schülerinnen besuchten auch den Agricologia-Markt. In dem Agricología Market können Kunden immer finden das, was die Saison in der Region Valencia hergibt. Zurzeit sind das neben verschiedenen Salatsorten und Kräutern unter anderem Süßkartoffeln, Spinat, Mangold, Pastinaken, Zwiebeln, Rettich, Lauch, Karotten, Steckrüben und Kohlsorten wie Blumen-, Rot- oder Rosenkohl sowie Zitrusfrüchte.
Mit einem gemeinsamen Essen mit Produkten aus der Region und ein Gruppenfoto endete die Führung.
Der Besuch zeigte uns die Notwendigkeit einer sozial-ökologischen Transformation der Landwirtschaft im 21. Jahrhundert. Die Ladwirtschaft muss besser werden – weniger schädlich für
die Umwelt, nachhaltig und ertragreich trotz Klimawandel, Krankheiten und Schädlingen. Das Team von Agricologia lehrte uns, dass das möglich ist und dass regionale und saisonale Lebensmittel gut für Klima sind.
Wir bedanken uns bei Jovi, José und dem ganzen Team von Agricologia für den lehrreichen Nachmittag und wir wünschen ihnen weiterhin viel erfolgt.