Fern der Heimat

Im World Café sprachen einige Schülerinnen und Schüler der Jahrgangstufe sieben mit Autoren und der Herausgeberin der Zeitung „Neu in Deutschland“ (nid). Amel Fellah, Issam Alnajm, Omar Alnabusi und Dorte Huneke-Nollman berichteten unter anderem von ihrer Arbeit für die Zeitung, die über Flucht, Liebe und das Leben veröffentlicht. Anhand von selbst geschriebenen Gedichten und einem Dialog gaben sie Einblicke in Erlebnisse und ihre Gedanken. Beispielsweise, dass es einem ungewöhnlich vorkommen kann, wenn Deutsche mit dem Hund spazieren gehen oder dass man hier für alles – selbst unter Freunden – einen Termin vereinbart. Die Schülerinnen und Schüler haben erfahren, dass Hunde eher zum Bewachen von Land und Haus gehalten werden und man aufs Amt ohne Termin geht und Freunde spontan trifft. Der gegenseitige Austausch sorgte in dem World Café immer wieder für interessante Themen und Sichtweisen über Demokratie, Sprache und kulturelle Unterschiede in zwei Stunden. „Neu in Deutschland“ startete 2015 als Hilfsprojekt für Geflüchtete und entwickelte sich zu einem Demokratieprojekt, in dem geflüchtete Frauen und Männer sich mit starken, sehr unterschiedlichen Stimmen in der deutschen Gesellschaft zu Wort melden. 2016 erhielt „nid“ den Deutschen Lesepreis und gelangte unter die Besten 10 beim Nationalen Integrationspreis 2018 der Bundeskanzlerin. Beheimatet ist die Redaktion in Bochum. Seit Februar 2016 erscheint die Zeitung vierteljährlich in gedruckter Form auf Deutsch, außerdem online. http://nid-zeitung.de

Im Rahmen der internationalen Wochen gegen Rassismus fanden an der Alexander-von-Humboldt-Schule jeden Tag verschiedene Aktivitäten statt, in denen die Schülerinnen und Schüler sich mit dem Thema Rassismus auseinandersetzten. Die Auftaktveranstaltungen in dieser Woche waren die Kolping Roadshow und das World Café für Vielfalt. Bei beiden Mehrstündigen Veranstaltungen stand die Frage nach der Heimat und Flucht im Mittelpunkt. „Was ist Heimat?“, „Was wäre, wenn ich meine Heimat verlassen müsste?“, „Wo fängt Rassismus an?“ „Ist Rassismus nur schwarz oder weiß?“ – diese und viele andere Fragen haben sich die Schülerinnen Schuler der Klassen 5 bis 9 gestellt. Nicht auf jede Frage gab es die eine Antwort, aber oft einen Konsens: Rassismus sollte es gar nicht geben. Zwei Tage lang stand das Infomobil „Roadshow Integration“ vom Kolping Netzwerk für Geflüchtete im Schulhof der Alexander von Humboldt Schule. Annalena aus Halle, Brita, Laura und Hussein aus Köhl waren damit gekommen, um mit Schülerinnen und Schülern über Themen wie Fluchtursachen, Vorurteile und Integration zu sprechen. Während sich an zwei Tagen 6 Klassen zusammen mit den Kolpingmitarbeitern in ihren Klassenzimmern intensiver mit diesen Themen auseinandersetzten, hatten neun weitere Klassen die Möglichkeit, sich am Infomobil über die Themen Flucht und Integration zu informieren. In dem Infomobil näherten sich die Schüler und Schülerinnen den Themen Heimat und Flucht auf spielerische Art und Weise. Sie wurden sensibilisiert für Fragen wie „Was bedeutet Heimat für mich?“ und „Was wäre, wenn ich meine Heimat verlassen müsste?“ Das Kolping Infomobil ist unter der Schirmherrschaft des Kolping Netzwerks für Geflüchtete unterwegs. Die Aktion wird unterstützt und gefördert vom Kolpingwerk Deutschland, dem Verband der Kolpinghäuser und dem Verband der Kolping-Bildungsunternehmen sowie kofinanziert aus Mitteln des Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds der Europäischen Union.

Siehe auch Presseartikel „Rassismus hat viele Gesichter“ (Quelle: Münsterländische Volkszeitung, 18.03.2019, © Altmeppen Verlag GmbH & Co. KG, alle Rechte vorbehalten.).